Konzept

Schutzkonzept

Kinder in Institutionen bedürfen einem besonderen Schutz, deshalb wurde 2012 das Bundeskinderschutzgesetz eingeführt, welches ein (Gewalt)- Schutzkonzept von den Einrichtungen fordert. Mit dem Schutzkonzept sollen die Rechte und das Wohl der Kinder gesichert werden und das pädagogische Team soll eine gemeinsame Haltung entwickeln, mit der es möglich ist, einen sicheren Schutz zu leben.

Das Schutzkonzept unseres Waldkindergartens kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Pädagogisches Konzept

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Das ausführliche pädagogische Konzept kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Überblick

Alter und Anzahl der Kinder: Es gibt Betreuungsplätze für bis zu 15 Kinder. Das Alter der Kinder beträgt mindestens 3 Jahre . Es werden Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung betreut.

Pädagogische Fachkräfte: Das Betreuerteam besteht laut Niedersächsischen Kultusministerium aus einer sozialpädagogischen Fachkraft als Gruppenleitung und einer zweiten Fachkraft gemäß § 4 Abs. 3 KiTaG.

Um aber im Krankheitsfall einer pädagogischen Fachkraft mit einer Vertretungskraft den Betrieb aufrecht erhalten zu können, haben beide pädagogische Fachkräfte den Erzieher-Status.

Bevorzugt werden Personen mit einer wildnispädagogischen Ausbildung oder Wildniswissen.

Betreuungs- und Öffnungszeiten: Betreuungszeit täglich maximal sechs Stunden. Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8:00 bis 14:00 Uhr.

Kurzprofil des Waldkindergartens

Das Besondere Merkmal des Waldkindergartens ist, dass sich die Kinder mit ihren pädagogischen Fachkräften rund ums Jahr hauptsächlich draußen aufhalten. Alle Sinne werden gleichermaßen angesprochen und ausgebildet und die Fantasie der Kinder wird durch den Natur-Raum angeregt. Bewusst gibt es wenig bis gar kein Spielzeug.

Stöcker können Schwerter oder Bohrer sein, umgefallene Baumwurzeln werden zu einem Flugzeug, einem Schiff oder einer Festung. Aus Herbstblättern und Steinen lassen sich Mandalas legen und … und … und unendlich viel mehr. Der Fantasieentfaltung der Kinder werden keine künstlichen, räumlichen Grenzen gesetzt – der Wald bietet ihnen im wahrsten Sinne des Wortes Raum für Entfaltung.

Ästhetische Bildung geschieht spielerisch und mit Freude am Tun und der gelungenen Tat.

Das fantasievolle Spiel in der Natur bekommt durch das Spielzeugfrei-Konzept viel Raum. Dadurch entstehen viel mehr und intensivere Rollenspiele unter den Kindern im Vergleich zum Regelkindergarten. Die Sprachkompetenz und der soziale Umgang miteinander werden so vertiefend geschult. Das Miteinander steht wesentlich mehr im Fokus (als die Konkurrenz um ein beliebtes Spielzeug).

Die Kinder haben reichlich Gelegenheit, viel über die Natur und ihre Lebenswelt zu erfahren, auch Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten zu erfahren und intuitiv zu begreifen. Gerade zu den lebenspraktischen Kompetenzen und einem mathematisch naturwissenschaftlichen Grundverständnis kann den Kindern leicht Zugang verschafft werden.

Ein für uns besonderer Aspekt ist der Fokus auf dem sogenannten Wildniswissen. Dies beinhaltet ein spielerisches Kennenlernen der eigenen Mitwelt im Wald. Die Erzieher haben ein feines Gespür dafür, welches Thema die Kinder gerade interessiert. Sie fördern bei den Kindern die Fähigkeiten zu lauschen, zu beobachten und zu hinterfragen, begleiten und unterstützen sie bei ihren Erkundungen und den dabei auftauchenden Fragen. Daraus kann sich ein wertvolles Fundament für das gesamte weitere Leben entwickeln, bei dem die Neugier ein zentraler Kernbaustein bleibt.

Das Lernen geschieht nicht durch Belehrung, sondern durch das Aufgreifen der Interessen. Dazu werden u.a. ‚Werkzeuge‘ aus dem Werk Coyote-Guide genutzt, wie Geschichtenerzählen, Singen, Musikmachen und der Leitsatz, keine schnellen Antworten zu geben, das Interesse nicht vorschnell zu ersticken, sondern vielmehr das Feuer der Aufmerksamkeit zu schüren.

> Näheres dazu im Pädagogischen Konzeptteil unter dem Punkt ‚artgerechtes Lernen‘

Einen weiteren Fokus haben wir auf dem bewussten Gestalten der vielen Übergänge, die täglich stattfinden, aber auch jahreszeitlich bedingt sind oder aus anderen Anlässen gegeben sind.

In unserer Gesellschaft werden bereits kleine Kinder (unbewusst) in konkurrenz- und wettbewerbsorientiertem Verhalten ‚geschult‘.

Der Fokus unseres Konzepts der Waldkinder Bredenbeck nimmt ganz bewusst eine andere Haltung ein. Genauso wie durch das Konzept der Spielzeugfreiheit das Miteinander in den Mittelpunkt rückt und der Gemeinschaftssinn gestärkt wird, werden Spiele ausgewählt, die nicht wettbewerbsorientiert sind (> siehe z.B. Alfie Kohns Bücher „Warum Kooperation der Konkurrenz überlegen ist“ oder „No Contest: The Case Against Competition“).

Die Gruppe bildet auf diesem Wege idealer Weise ganz organisch ein ‚Team‘, dessen Mitglieder in wertschätzendem Miteinander aktiv lernen, die individuellen Interessen und besonderen Fähigkeiten eines jeden einzelnen zum gemeinsamen Wohl einzubringen und nutzbar zu machen, aber auch Schwächen und Unzulänglichkeiten (eigene und die der anderen) mit Nachsicht und Wohlwollen zu behandeln und anzunehmen. Gemeinschaft und Individualität werden so zu zwei integrierten Seiten ein und derselben Medaille, nicht zu zwei einander im Widerstreit gegenüberstehenden Fronten.

Tagesstruktur

Die Kinder werden morgens zwischen 8:00 Uhr und 8:30 Uhr zum Ende der Straße ‚Auf der Glashütte‘ gebracht. Dort ist es leicht, zu parken und zu wenden und von hier aus sind es nur wenige Meter zum Kindergarten-Wagen. Die Kinder treffen sich vor dem Bauwagen mit den beiden pädagogischen Fachkräften.

Morgenkreis: Um 8:30 Uhr beginnt der Morgenkreis.

Hier ist Raum für Kreis- und Bewegungsspiele, Erzählrunden, Geschichten, die auch die Regeln im Wald nochmal in Erinnerung rufen, Lieder oder Märchen.

Waldzeit: Nach dem Morgenkreis steht der Aufbruch in den Wald an. Es wird überlegt und beraten, wohin es an diesem Tag gehen soll (Flugzeug, Tipi, Mooswald, Bach, Waldsofa,…). Angekommen an einem Platz ist Freispielzeit.

Frühstückszeit: Gegen 10.00 Uhr ist Frühstückszeit. Das mitgebrachte Frühstück wird an einem Frühstücksplatz im Wald (bei Kälte und Regen auch im Bauwagen) eingenommen.

Zu Beginn gibt es einen ‚Tischspruch‘ der Dankbarkeit und Wertschätzung dem Essen gegenüber ausdrückt.

Freispiel und pädagogische Arbeit: Nach dem Frühstück ab 10:30 Uhr ist Freispielzeit und besonders viel Raum für Wald- und Wildniswissen. Die Pädagogen richten sich dabei nach den Interessen der Kinder und der Gruppe. Spezifische Fragen der Kinder oder Interesse zu einem Thema (‚Wo kommen denn die Eierschalen hier her?’) werden aufgegriffen und sich Zusammenhänge und Wissen aus der Motivation der Kinder heraus erschlossen. Die Fachkräfte sind hier begleitend und leitend da, um den Kindern beim Erschließen der Welt zu helfen (nicht um sie zu belehren). Gegen 12:30 Uhr sind alle wieder beim Bauwagen, denn die ersten Kinder werden nun bald abgeholt (gegen 13 Uhr). Für alle anderen ist nun noch Zeit, am, um und im Bauwagen zu spielen und zu basteln. Der Waldkindergartentag endet schließlich mit der Abholung der letzten Kinder um 14 Uhr.

Der Tagesablauf gibt eine Struktur, Orientierung und Halt für die Kinder. Dennoch gibt es Situationen, die es im Sinne des konstruktiven Ganzen oder zum Wohl eines einzelnen Kindes erfordern, vom Vorgesehen abzuweichen.

Der Tagesablauf kann variieren, da wir in unserem Kindergarten situations- und am Kind orientiert arbeiten.

Versorgung, Verpflegung

Die Kinder essen Ihr mitgebrachtes Frühstück zur Frühstückszeit, zu Trinken gibt es Wasser aus der eigenen Trinkflasche.